
Projektstart ReGAIN
Von Gießerei 4.0 zu CO2-Fußabdruck
Die Erstellung AI-gestützter Assistenzsysteme, datengetriebene Prozessoptimierung und eine firmenübergreifende Fertigungs- und Qualitätsdokumentation von Gussprodukten – das ist das Ziel von ReGAIN. Der BDG ist für den Wissenstransfer der Projektergebnisse zuständig und erarbeitet interaktive Weiterbildungsformate, die als neues Branchen-Know-how in die Gießerei-Industrie genutzt werden können.
„Resiliente Automotive-Gießereien durch Einsatz AI-gestützter Assistenten für Nachhaltige Prozesse“ – so der sperrige Name des Projektes, das die komplexen Produktionssysteme der Gießerei-Industrie digitalisieren und firmenübergreifend vernetzen soll. Am 20. und 21. November 2023 trafen sich die 26 Projektpartner beim BDG im Düsseldorfer Haus der Gießerei-Industrie, um das über drei Jahre laufende Projekt mit dem griffigen Kurztitel ReGAIN zu starten.
Der Nachweis des Product Carbon Footprints, ein digitaler Produktpass für jede Gießereiproduktion und die digitale Vernetzung innerhalb der Lieferkette – Stichwort für die Automobil-Industrie ist hier CATENA-X – erfordern es, die Fertigungsprozesse und Produktionssysteme in den Gießereien zu digitalisieren sowie sie in ein umfassend vernetztes Wertschöpfungssystem zu integrieren.
Die 20 Partner und 6 assoziierten Partner aus den Bereichen „Anwender/Zulieferer“, „Digitale Interoperabilität und CATENA-X“, „KI-Assistenz-Apps“ und „Standardisierung und Transfer“ wollen dazu standardisierte Datenmodelle, KI- und Simulationsansätze entwickeln und die Ergebnisse in eine breite Standardisierung und einen Technologietransfer überführen. Der BDG engagiert sich zusammen mit seiner Tochter, der BDG Service GmbH, vor allem im Bereich Standardisierung und Transfer. Er identifiziert zurzeit mit den assoziierten Partnern systematisch die Qualifizierungsbedarfe in der Branche und entwickelt Weiterbildungskonzepte, die die Qualifizierung und Digitalisierung innerhalb der Unternehmen fördern sollen. Der Fokus liegt auf dem Technologietransfer, der die Ergebnisse über die eigentliche Projektphase hinaus kontinuierlich und dauerhaft in die Gießerei-Industrie vermittelt.
Kern ist der Aufbau einer digitalen interaktiven Lernplattform als Knotenpunkt für Weiterbildungsformate und -aktivitäten sowie Selbsterhebungswerkzeuge, die KMU-Betrieben abgestimmt auf unterschiedliche Qualifikationsniveaus, von der Meisterausbildung über das Gießerei-Zusatzstudium bis hin zu Inhouse-Schulungen, die Projektergebnisse dauerhaft zur Verfügung stellen sollen. Dabei arbeitet der Verband eng mit BeSu Solutions zusammen, einem Spezialisten mit Erfahrung in der Wissenschaftskommunikation und in Lernarchitekturen für Agile Transformationsbegleitung in der Industrie. In der ersten Phase werden Interviews und Workshops mit Stakeholdern und Nutzern durchgeführt, um die spezifischen Anforderungen schon bei der Grundarchitektur der Lernplattform zu berücksichtigen. Inzwischen fand ein zweites Projektmeeting in der Open Hybrid Factory in Wolfsburg mit Impulsvorträgen u.a. über CATENA-X sowie ein paar Wochen später ein Workshop zur Erarbeitung der Webseiten-Strukturen statt.

