
Verlässliche Informationen in turbulenten Zeiten
Zwischen Bundestagswahl
und US-Zollpolitik
Bei erratischen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf nationalem und globalem Parkett gleichermaßen sind wirtschaftliche Fakten und die aktive Vertretung der Branche auf politischer Ebene wichtiger denn je. Das Referat Volkswirtschaft schafft mit seiner Arbeit Orientierung und hat dazu einige neue Formate entwickelt.
Im vergangenen Jahr waren die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine besondere Herausforderung für die Gießerei-Industrie. Besonders die unvorhersehbaren Ereignisse rund um die Bundestagswahl und die US-Handelspolitik haben zu Unsicherheit in Deutschland geführt und so auch die wirtschaftliche Lage beeinflusst. Das Referat Volkswirtschaft hat diese Herausforderungen aktiv verfolgt, die Mitglieder informiert und die Interessen der Gießerei-Industrie auf politischer Ebene vertreten, um den Unternehmen Orientierung in dieser turbulenten Zeit zu bieten. Außerdem war das Referat Volkswirtschaft intensiv in die Bearbeitung europäischer Themen wie CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) involviert.
Neue Initiativen und Innovationen
Belastbare Informationen sind der Schlüssel jeder nachhaltigen Verbandsarbeit. Für den BDG ist es dabei gleichermaßen wichtig, eine Datenbasis aus der Mitgliedschaft zu erhalten, die er politischen Stakeholdern kommuniziert, wie von der Politik Informationen einzuholen, die den Gießereien ermöglichen, sich zukunftsfähig aufzustellen. Dabei kann das Referat Volkswirtschaft auf die verschiedenen Kommunikationskanäle des BDG zurückgreifen, die ganz unterschiedliche Inhalte transportieren können.
Eine neue Sonderkonjunkturumfrage, die künftig immer zum Jahresbeginn durchgeführt wird, dient einerseits dazu, die wirtschaftliche Lage der Gießerei-Industrie besser einschätzen zu können und die Verbandskommunikation darauf auszurichten. Andererseits stehen die detaillierten Auswertungen exklusiv auch den teilnehmenden Gießereien zur Verfügung, die sie in ihre Unternehmensführung einfließen lassen können.

Foto: Adobe Stock
Auf LinkedIn wird seit 2024 die „Zahl des Monats“ ausgespielt. Schnell und prägnant wird hier jeden Monat eine relevante Zahl zur wirtschaftlichen Lage präsentiert, die Branche, Öffentlichkeit und Politik schlaglichtartig auf neuralgische Punkte der wirtschaftlichen Entwicklung hinweist.
Mehr in die Tiefe geht der neuerdings quartalsweise veröffentlichte Podcast Wirtschaft der Gießerei-Industrie, den das Referat Volkswirtschaft gemeinsam mit der BDG-Redaktion initiiert hat. Die wichtigsten wirtschaftlichen Entwicklungen und Trends sind so für die Mitglieder leicht zu konsumieren.
Branchenkommunikation, Interessenvertretung, Netzwerken
Das Referat Volkswirtschaft des BDG war auch im vergangenen Jahr regelmäßig auf verschiedenen politischen und branchenspezifischen Veranstaltungen präsent, darunter die ifo-Jahresversammlung, der Tag der Industrie des BDI, die BWMK-Industriekonferenz sowie das ArGeZ Zulieferforum. Diese Veranstaltungen sind eine wertvolle Plattform für den Austausch mit Entscheidungsträgern. So wird die Position des BDG und mit ihm die der Branche in politischen und wirtschaftlichen Diskussionen gestärkt. Auf diese Weise kann der BDG auch Austauschformate mit Partnerverbänden und relevanten Behörden wahrnehmen, um die Interessen der Gießerei-Industrie auf politischer Ebene zu vertreten und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Dies umfasst etwa auch den Austausch mit dem NRW MWIKE sowie regelmäßige Treffen mit politischen Akteuren und Entscheidungsträgern.
Das Referat Volkswirtschaft bringt die Belange der Branche weiterhin in verschiedenen Arbeitskreisen und Ausschüssen zum Ausdruck. Einige Beispiele:
- BDI-Arbeitskreise Statistik
- BDI-Arbeitskreis Industriekonjunktur
- BDG-Arbeitskreis Mobilität
- Ausschuss Volkswirtschaft von Gesamtmetall
- Arbeitskreis Industrieökonomen der Bundesbank
Durch diese Präsenz ist es möglich, die wirtschaftlichen und politischen Themen, die die Gießerei-Industrie betreffen, proaktiv zu beeinflussen.
Mitwirkung an strategischen Projekten und Studien
Diese Vernetzung setzt den Verband außerdem in die Lage, die Perspektive der Branche in Studien einzubringen und auch über diese Kanäle auf größerer Ebene sichtbar zu machen. Das Referat Volkswirtschaft hat in diesem Zusammenhang aktiv zur Mittelstandsstudie 2030 des BDI beigetragen, die die Herausforderungen und Chancen des industriellen Mittelstands in Deutschland untersucht. Diese Studie enthält wertvolle Handlungsempfehlungen, die nicht nur für die Gießerei-Industrie von Bedeutung sind, sondern auch als Orientierung für die gesamte industrielle Basis Deutschlands dienen.
Das neu entwickelte ArGeZ Zulieferranking bewertet Unternehmen der ArGeZ-Mitgliedsverbände, die direkt OEMs beliefern. Auch hier hat sich der BDG maßgeblich eingebracht. Der Index wird aktuell ausgewertet und dient als Grundlage für strategische Gespräche mit den OEMs, um die Position der Zulieferer in der Automobilindustrie zu stärken.
Wirtschaftliche Analyse und Berichterstattung
Die schon etablierten Formate wurden auch 2024/2025 weitergeführt. So z.B. monatliche Konjunkturanalysen, die das ifo-Geschäftsklima und weitere relevante Branchendaten für die Gießerei-Industrie umfasst oder auch den bekannten Mustertext für Geschäftsberichte. Diese Analysen sind wertvolle Grundlage für die wirtschaftliche Einschätzung der Mitglieder und ermöglicht gerade in einem dynamischen Umfeld eine präzise Orientierung. Oder auch das Konjunkturbarometer Automobilindustrie, das die Auswirkungen der Automobilindustrie auf die Gießerei-Industrie darstellt und den Mitgliedsunternehmen ein breites Datenmaterial liefern.
Die Erhebung der monatlichen BDG-Gussstatistik wird zurzeit überarbeitet, um die Datenerhebung effizienter zu machen und auch die Daten schneller und genauer analysieren zu können. Die BDG-Gussstatistik mit Zahlen zur Entwicklung der Produktion, des Auftragseingangs, des Exports und des Auftragsbestands nach Werkstoffen und Absatzmärkten der Gießerei-Industrie ist ein wichtiges Instrument für die Mitglieder, die damit ihre Marktposition bewerten und ggf. ihre Geschäftsstrategien anpassen können.